Allein
Ich dachte, ich hätte es gelernt. Aber je länger ich es auf die Probe stelle, desto weniger kommt es mir so vor. Ganz im Gegenteil. Im Moment kann ich es gar nicht. Dabei ist es im Grunde genommen total einfach, mit mir selbst glücklich zu sein. Man muss es nur machen. Und so mache ich es normalerweise auch.
Aber heute sitz ich hier einsam und allein daheim und frag mich, warum. Nicht warum ich alleine daheim bin, das weiß ich ;) sondern warum einsam. Ich wohne jetzt seit August in Villach, seitdem bin ich den Großteil meiner Zeit alleine. Meistens in meiner Wohnung. Ich bin gern hier, ich wollte nicht gern wieder nach Wien ziehen. Und ich bin prinzipiell gern allein. Wo ist also das Problem?
Je länger ich hier bin, desto mehr entwickelt sich ein Wunsch nach einem Freund hier. Und wieder frage ich mich: warum eigentlich? Was macht ein Leben mit Freund besser als eins ohne?
Es gibt so viele liebe Leute in meinem Leben – aber alle sind weit weg. Ich schätze, ich fühle mich schlicht isoliert. Isoliert von meinen Lieben, sowohl räumlich als auch sonst. Ich bin nicht nur nicht mittendrin, ich bin meistens nichtmal dabei. Telefon, Mails und Chats können persönlichen Austausch nicht ersetzen.
Braucht ein Mensch regelmäßig persönliche Nähe? Ich neige dazu, das glauben zu wollen. 'Kuscheldefizit' ist mein Wort des Jahres 2007.
Oder hab ichs einfach doch noch nicht gut genug gelernt/geübt?
Edith meint dazu: bevor sich jemand um mich sorgen macht: alles in Ordnung. Nach dem schreiben is es erledigt ;-)
Aber heute sitz ich hier einsam und allein daheim und frag mich, warum. Nicht warum ich alleine daheim bin, das weiß ich ;) sondern warum einsam. Ich wohne jetzt seit August in Villach, seitdem bin ich den Großteil meiner Zeit alleine. Meistens in meiner Wohnung. Ich bin gern hier, ich wollte nicht gern wieder nach Wien ziehen. Und ich bin prinzipiell gern allein. Wo ist also das Problem?
Je länger ich hier bin, desto mehr entwickelt sich ein Wunsch nach einem Freund hier. Und wieder frage ich mich: warum eigentlich? Was macht ein Leben mit Freund besser als eins ohne?
Es gibt so viele liebe Leute in meinem Leben – aber alle sind weit weg. Ich schätze, ich fühle mich schlicht isoliert. Isoliert von meinen Lieben, sowohl räumlich als auch sonst. Ich bin nicht nur nicht mittendrin, ich bin meistens nichtmal dabei. Telefon, Mails und Chats können persönlichen Austausch nicht ersetzen.
Braucht ein Mensch regelmäßig persönliche Nähe? Ich neige dazu, das glauben zu wollen. 'Kuscheldefizit' ist mein Wort des Jahres 2007.
Oder hab ichs einfach doch noch nicht gut genug gelernt/geübt?
Edith meint dazu: bevor sich jemand um mich sorgen macht: alles in Ordnung. Nach dem schreiben is es erledigt ;-)
sarah_t - 1. Feb, 18:54
drewshine - 3. Feb, 09:42
wobei...
... es ja auch menschen gibt, die zwar ständig jemanden in ihrer nähe haben, und die dennoch einsam sind - und das ist dann das richtig deprimierende...
Laru - 4. Feb, 11:11
..auf der Uni bin ich ja auch inmitten von Leuten, nur dass ich halt niemand kenn.
Aber ich kenns auch, dass du einsam bist, obwohl du Leute, "Freundinnen" um dich hast. Ja, das ist das Schlimmste. Aber hin und wieder ist es einfach so. Ab und zu fühl ich mich einsam, da kann ich die besten Freundinnen und Freunde auf der Welt haben, eine liebe Familie, den absoluten Traumtyp, was auch immer. Es gibt Momente in denen du einsam bist und dich einsam fühlst.
Aber wenn es die nicht gäbe, wäre es doch auch irgendwie gruselig.
Stell dich vor, du würdest dich ständig verstanden fühlen, und immer das Gefühl haben, dass jemand mit dir deinen Weg geht.
Da würde doch jedes Gefühl von Einzigartigkeit verloren gehen.
Mir zumindest. Ich brauche manchmal das Gefühl, das sich zuerst einsam und schrecklich anfühlt, dass niemand mich wirklich versteht, dass niemand mir helfen kann, oder dass einfach nur gerade niemand außer mir gerade dort ist, wo ich bin. Weil es nämlich gleichzeitig das Gefühl ist, dass nur ich mich verstehen kann und meinen Weg selbst gehen muss, und wenn ich das mal kapiert hab, gibt mir die Einsamkeit Macht.
Und es ist nicht das Alleinsein, das mir diese Macht gibt, es ist nur die Einsamkeit, die zuerst traurig ist, aber dann auch wieder gut.
Viele eigentlich schmerzhafte Angelegenheiten können Macht verleihen. Das hat nichts mit Masochismus zu tun, glaube ich zumindest.
Aber ich kenns auch, dass du einsam bist, obwohl du Leute, "Freundinnen" um dich hast. Ja, das ist das Schlimmste. Aber hin und wieder ist es einfach so. Ab und zu fühl ich mich einsam, da kann ich die besten Freundinnen und Freunde auf der Welt haben, eine liebe Familie, den absoluten Traumtyp, was auch immer. Es gibt Momente in denen du einsam bist und dich einsam fühlst.
Aber wenn es die nicht gäbe, wäre es doch auch irgendwie gruselig.
Stell dich vor, du würdest dich ständig verstanden fühlen, und immer das Gefühl haben, dass jemand mit dir deinen Weg geht.
Da würde doch jedes Gefühl von Einzigartigkeit verloren gehen.
Mir zumindest. Ich brauche manchmal das Gefühl, das sich zuerst einsam und schrecklich anfühlt, dass niemand mich wirklich versteht, dass niemand mir helfen kann, oder dass einfach nur gerade niemand außer mir gerade dort ist, wo ich bin. Weil es nämlich gleichzeitig das Gefühl ist, dass nur ich mich verstehen kann und meinen Weg selbst gehen muss, und wenn ich das mal kapiert hab, gibt mir die Einsamkeit Macht.
Und es ist nicht das Alleinsein, das mir diese Macht gibt, es ist nur die Einsamkeit, die zuerst traurig ist, aber dann auch wieder gut.
Viele eigentlich schmerzhafte Angelegenheiten können Macht verleihen. Das hat nichts mit Masochismus zu tun, glaube ich zumindest.
drewshine - 4. Feb, 22:00
eine freundin von mir hat mal alleine thermenurlaub gemacht. sie hat auch immer alleine gegessen, einfach, weil sie drum gebeten hat, dass das hotel ihr nicht jemand anders an den tisch setzt. und sie hat die leute beobachtet und hat sich dabei amüsiert. eines tages schwimmt im becken eine alte dame zu ihr und sagt "wissen sie, mein mann und ich, wir beobachten sie die ganze zeit beim essen und wir sehen, dass sie niemanden zum reden haben - sie müssen ganz schön einsam sein". meine freundin hat die dame angeschaut und hat geantwortet "wissen sie, ich habe sie und ihren mann auch beobachtet und habe gesehen, dass sie sich die ganze zeit über nichts zu sagen hatten - man kann auch zu zweit ganz schön einsam sein...".
o-zitat von meiner freundin: die ist dann ziemlich schnell weggeschwommen und hat die ganze zeit nix mit mir geredet...
und das war in etwa das, worauf ich ursprünglich hinaus wollte: ich stelle es mir unendlich deprimierend vor, tagein tagaus mit einem menschen zusammen zu sein und irgendwann draufzukommen, dass ich auch mit diesem menschen an meiner seite einsam bin. einfach, weil man _nie_ nähe miteinander teilt.
o-zitat von meiner freundin: die ist dann ziemlich schnell weggeschwommen und hat die ganze zeit nix mit mir geredet...
und das war in etwa das, worauf ich ursprünglich hinaus wollte: ich stelle es mir unendlich deprimierend vor, tagein tagaus mit einem menschen zusammen zu sein und irgendwann draufzukommen, dass ich auch mit diesem menschen an meiner seite einsam bin. einfach, weil man _nie_ nähe miteinander teilt.
octavio (Gast) - 3. Feb, 17:31
einsamkeit oder isolation, wie du sie beschreibst ist nicht schoen, das kann ich gut nach & mitfuehlen. ich schaff es auch in trauriger regelmaessigkeit mich in einem solchen Zustand wiederzufinden.
trotzdem versuche ich, hier etwas distanzierter zu denken.
Da ich nicht weiss, was du unter Freund verstehst (ich denke mal unsere Definitionen diesbezueglich gehen ein bisschen auseinander), frage ich mich, was du dir von einem Freund erwarten wuerdest, dass deine Situation verbessert? (es duerfte wohl ein bisschen mehr sein als nur regelmaessige persoenliche naehe...)
weiters frage ich mich, ob es gut ist die Ursache fuer das ohne-Freund-nicht-ganz-gluecklich-sein nur in der Tatsache zu suchen, dass man eben keinen Freund hat. oder anders formuliert: setzt man sich nicht neben ein Luftschloss, wenn man glaubt dass man nur einen Freund zum gluecklichsein braucht? warum ist man dann nicht ohne auch gluecklich? da kommen wir dann wieder zurueck auf die Frage: Was macht ein Leben mit Freund besser als eins ohne?
hm. is alles nicht so einfach.
o.
ps. sollte "Kuscheldefizit" nicht eher Unwort des Jahres 2007 sein?
trotzdem versuche ich, hier etwas distanzierter zu denken.
Da ich nicht weiss, was du unter Freund verstehst (ich denke mal unsere Definitionen diesbezueglich gehen ein bisschen auseinander), frage ich mich, was du dir von einem Freund erwarten wuerdest, dass deine Situation verbessert? (es duerfte wohl ein bisschen mehr sein als nur regelmaessige persoenliche naehe...)
weiters frage ich mich, ob es gut ist die Ursache fuer das ohne-Freund-nicht-ganz-gluecklich-sein nur in der Tatsache zu suchen, dass man eben keinen Freund hat. oder anders formuliert: setzt man sich nicht neben ein Luftschloss, wenn man glaubt dass man nur einen Freund zum gluecklichsein braucht? warum ist man dann nicht ohne auch gluecklich? da kommen wir dann wieder zurueck auf die Frage: Was macht ein Leben mit Freund besser als eins ohne?
hm. is alles nicht so einfach.
o.
ps. sollte "Kuscheldefizit" nicht eher Unwort des Jahres 2007 sein?
Laru - 4. Feb, 11:01
äh.. natürlich
bin ich mit Freund ein Eck glücklicher als ohne Freund. Sonst müsst ich doch sofort Schluss machen, oder? Wozu dann sonst eine Beziehung? Da wär ich dann doch lieber Single und würd mir den Aufwand mit Beziehungsarbeit und den Zeitaufwand (nicht zu unterschätzen) und hin und wieder auf verschiedene Dinge Rücksicht nehmen und was eine Beziehung einem noch alles abverlangen kann lieber sparen, wenns das nicht wert wäre.
Bei meinem Ex war das irgendwann so, deswegen ist er auch mein Ex..
Natürlich soll das nicht heißen, dass du ohne Freund wirklich unglücklich bist, denn die Grundverantwortung für dein Glück trägst du immer selbst.. aber das weiß Sarah doch sowieso.
Bei meinem Ex war das irgendwann so, deswegen ist er auch mein Ex..
Natürlich soll das nicht heißen, dass du ohne Freund wirklich unglücklich bist, denn die Grundverantwortung für dein Glück trägst du immer selbst.. aber das weiß Sarah doch sowieso.
octavio (Gast) - 4. Feb, 13:59
hm. ich befuerchte ich hab zu wenig darauf geachtet, dass meine Gedanken & Aussagen im von mir gedachten Zusammenhang verstanden werden koennen. prinzipiell waren meine Fragen & Gedanken mehr auf Sarah bezogen...
Ich gebe dir vollkommen recht, dass eine Beziehung das Leben gluecklicher macht (trotz allem Aufwand). wenn man kurzfristig darueber nachdenkt, ob das alles den Aufwand Wert ist, kanns ja noch gut gehen, aber auf dauer sind solche gedanken glaub ich killing. an dieser ecke haben wir moeglicherweise aehnliche erfahrungen gemacht.
auch ueber die Grundverantwortung fuers eigene Glueck sind wir absolut einer Meinung. gerade deshalb stelle ich in Frage, warum es vorkommt, dass ich glaube, zu meinem Glueck fehlt NUR eine Beziehung. Ich durchschau mich da selbst einfach nicht ganz und hab das gefuehl, Sarah gehts da vielleicht aehnlich. bin naemlich momentan in einer aehnlichen Situation - eigentlich gehts mir sehr gut, aber trotzdem fehlt was, und ich glaub das ist eine Beziehung, kann mir aber nicht erklaeren warum das so ist und bin mir auch nicht sicher ob das wirklich so ist.
hm. ist eben alles nicht so einfach.
Ein nicht ganz von der Hoffnug, sich jetzt klarer augedrueckt zu haben, Verlassener wuenscht noch einen schoenen Tag und gutes Wetter.
o.
Ich gebe dir vollkommen recht, dass eine Beziehung das Leben gluecklicher macht (trotz allem Aufwand). wenn man kurzfristig darueber nachdenkt, ob das alles den Aufwand Wert ist, kanns ja noch gut gehen, aber auf dauer sind solche gedanken glaub ich killing. an dieser ecke haben wir moeglicherweise aehnliche erfahrungen gemacht.
auch ueber die Grundverantwortung fuers eigene Glueck sind wir absolut einer Meinung. gerade deshalb stelle ich in Frage, warum es vorkommt, dass ich glaube, zu meinem Glueck fehlt NUR eine Beziehung. Ich durchschau mich da selbst einfach nicht ganz und hab das gefuehl, Sarah gehts da vielleicht aehnlich. bin naemlich momentan in einer aehnlichen Situation - eigentlich gehts mir sehr gut, aber trotzdem fehlt was, und ich glaub das ist eine Beziehung, kann mir aber nicht erklaeren warum das so ist und bin mir auch nicht sicher ob das wirklich so ist.
hm. ist eben alles nicht so einfach.
Ein nicht ganz von der Hoffnug, sich jetzt klarer augedrueckt zu haben, Verlassener wuenscht noch einen schoenen Tag und gutes Wetter.
o.
..ich schaff das aber auch in Wien..
Isoliert ist das richtige Wort für das Gefühl, und mir kommt vor, dass es zum Teil garnicht unbedingt damit zusammenhängt, wieviel tatsächlicher persönlicher Kontakt da ist.
Vor ein paar Wochen hab ich mich schon komplett einsam und isoliert gefühlt, wenn ich Donnerstags und Freitags allein auf der Uni war, obwohl ich Montags bis Mittwochs die ganze Zeit am reden und unter Freundinnen war, und obwohl abends immer mein Männchen zuhause ist.
Jetzt bin ich auch unter der Woche allein auf der Uni, und seh nur noch Mittwochs Freunde,(telefonier auch weniger) und fühl mich überhaupt nicht mehr so isoliert.
Was ich damit sagen will: Vielleicht kannst du das Problem lösen, ohne etwas Äußerliches in deinem Leben zu ändern (nachdem du ja sonst recht zufrieden damit scheinst)..
Ich jedenfalls muss es von der Seite angehen, weil ich nicht die Zeit dazu habe, ständig Leute zu treffen anstatt zu lernen. (und weit davon entfernt bin, mein Männchen dafür verantwortlich machen zu wollen, dass ich genug "Ansprache" hab..).
Vielleicht bin ich da aber auch einfach viel, viel gieriger als du..;)