Schwestern
Ich bekomme einen Anruf, Valerie hat sich mit einigen Freundinnen zerstritten und ob ich irgendwo in der Nähe bin. Sie ist grad total allein und gar nichts in Ordnung.
Bin nicht in der Nähe. Ziemlich weit weg, um genau zu sein, und sitze da fest. Ich mache mit ihr ein Treffen morgen Abend aus. Da fahr ich zur Lilith, also schreib ich der ein SMS: „Valerie braucht familiäre Unterstützung. Hab sie mal für morgen Abend zu dir eingeladen, bin ja heut nicht da, ok?„ Die beiden kennen sich zwar nicht so gut, aber wenn eine Sis in Not is, kann ich auf solche Kleinigkeiten keine Rücksicht nehmen. 10 Minuten später Antwort: „Is ok, ich fahr grad zu ihr. Bussi“
Das war vorgestern. Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass es so kommt und die beiden hatten erwartungsgemäß einen großartigen Abend. Praktisch, so eine Familie, nicht? Ich kann zwar selbst nicht, aber da sind ja noch mehr Leute, die man kurzschließen kann...
Gestern Abend haben wir uns dann nochmal zu dritt getroffen. Wir sind alle drei sehr unterschiedlich und wir hätten uns alle niemals kennen gelernt, hätte uns das Leben nicht dazu gezwungen. Mir waren beide Anfangs suspekt. Die eine ist eine furchtbare Tussi und die andere eine Ökoemanze. Jedenfalls dachte ich das.
Inzwischen weiß ich es besser. Unter der Tussi und der Ökoemanze stecken zwei Frauen, an denen ich einiges sehr schätze: bedingungslose Zuneigung, Loyalität, Unterstützung, Direktheit, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und ähnlich gut klingendes. Ich muss keine Sekunde aufpassen, was ich sage, weil sich die beiden ohnehin weder angegriffen noch peinlich berührt fühlen. Nichts, worüber wir nicht reden (können). Ich kann mein Inneres vor ihnen ausbreiten und sicher sein, weder doof angeschaut noch mit dummen Kommentaren bedacht zu werden. Und genausowenig werden sie das alles rumerzählen. Andersrum kann ich mir sicher sein, dass sie mir auf der Stelle sagen, was sie von dem, was ich tue oder lasse halten und mir rechtzeitig stecken, wenn ich mal total daneben bin.
Dabei ist das ganze keine besonders „ernste„ Geschichte. Mit wenigen lache ich so viel wie mit den beiden.
Ich hätte übrigens niemals gedacht, dass gerade ich sowas schreiben würde. Im Allgemeinen teile ich die Ratlosigkeit der meisten Männer darüber, was in Frauenköpfen so vor sich geht. Ich hab die weibliche Psyche noch nie so ganz verstanden. Aber ich glaub, da geht’s meinen Schwestern ähnlich ;-)
Bin nicht in der Nähe. Ziemlich weit weg, um genau zu sein, und sitze da fest. Ich mache mit ihr ein Treffen morgen Abend aus. Da fahr ich zur Lilith, also schreib ich der ein SMS: „Valerie braucht familiäre Unterstützung. Hab sie mal für morgen Abend zu dir eingeladen, bin ja heut nicht da, ok?„ Die beiden kennen sich zwar nicht so gut, aber wenn eine Sis in Not is, kann ich auf solche Kleinigkeiten keine Rücksicht nehmen. 10 Minuten später Antwort: „Is ok, ich fahr grad zu ihr. Bussi“
Das war vorgestern. Ich war mir sogar ziemlich sicher, dass es so kommt und die beiden hatten erwartungsgemäß einen großartigen Abend. Praktisch, so eine Familie, nicht? Ich kann zwar selbst nicht, aber da sind ja noch mehr Leute, die man kurzschließen kann...
Gestern Abend haben wir uns dann nochmal zu dritt getroffen. Wir sind alle drei sehr unterschiedlich und wir hätten uns alle niemals kennen gelernt, hätte uns das Leben nicht dazu gezwungen. Mir waren beide Anfangs suspekt. Die eine ist eine furchtbare Tussi und die andere eine Ökoemanze. Jedenfalls dachte ich das.
Inzwischen weiß ich es besser. Unter der Tussi und der Ökoemanze stecken zwei Frauen, an denen ich einiges sehr schätze: bedingungslose Zuneigung, Loyalität, Unterstützung, Direktheit, Ehrlichkeit, Vertrauenswürdigkeit und ähnlich gut klingendes. Ich muss keine Sekunde aufpassen, was ich sage, weil sich die beiden ohnehin weder angegriffen noch peinlich berührt fühlen. Nichts, worüber wir nicht reden (können). Ich kann mein Inneres vor ihnen ausbreiten und sicher sein, weder doof angeschaut noch mit dummen Kommentaren bedacht zu werden. Und genausowenig werden sie das alles rumerzählen. Andersrum kann ich mir sicher sein, dass sie mir auf der Stelle sagen, was sie von dem, was ich tue oder lasse halten und mir rechtzeitig stecken, wenn ich mal total daneben bin.
Dabei ist das ganze keine besonders „ernste„ Geschichte. Mit wenigen lache ich so viel wie mit den beiden.
Ich hätte übrigens niemals gedacht, dass gerade ich sowas schreiben würde. Im Allgemeinen teile ich die Ratlosigkeit der meisten Männer darüber, was in Frauenköpfen so vor sich geht. Ich hab die weibliche Psyche noch nie so ganz verstanden. Aber ich glaub, da geht’s meinen Schwestern ähnlich ;-)
sarah_t - 17. Dez, 18:10